Da ich mit kaum jemandem über das Thema Suizid sprechen konnte, entschied ich, den Rat des Notfallseelsorgers anzunehmen, und eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Meine Entscheidung dorthin zu gehen, stand also fest.
Im November, also zwei Monate nach dem Tod meines Vaters, sollte es soweit sein. Bis dahin hatte ich mit kaum jemanden darüber gesprochen. Am Tag des Termins war ich unendlich nervös. Je näher es auf den Termin zuging, desto mehr Zweifel plagten mich, wirklich dorthin zu gehen. Ich überwand meine Zweifel und ging zu der Gruppe.
Mir wurde der Ablauf erklärt. Am Anfang stellt sich jeder Teilnehmende kurz vor und sagt wen er verloren hat. Mein Herz klopfte immer schneller. Als ich an der Reihe war konnte ich meine Trauer und meine Tränen nicht mehr zurück halten. Sich vor völlig fremden Menschen zu öffnen, zu weinen und über sein Erlebtes zu sprechen war wahnsinnig merkwürdig. Aber den Anderen bei Ihren Erzählungen zuzuhören und zu merken, dass viele ähnliche Empfindungen und Erlebnisse haben wie ich sie gerade durchlebte, war für mich ein absolut wohltuendes Gefühl. Auf einmal merkte ich, ich bin nicht alleine. Hier sind Menschen, die verstehen, was ich gerade erfahre, wie ich empfinde und denke. Bei meiner ersten Sitzung entschied ich mich, nicht mehr von mir preis zugeben, aber in den vielen Gruppensitzungen danach, half es mir sehr, meine Gedanken und Fragen, mit der Gruppe zu teilen.
Ich kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe absolut empfehlen.
Wenn ihr weitere Infos dazu benötigt, hier der Link zu der Gruppe zu der ich gehe:
Kommentar schreiben
Sandra (Montag, 16 März 2020 04:38)
Mein kleiner Bruder
Gundi (Freitag, 20 März 2020 23:01)
Am 21.08.2006 meinen Mann Heiko. Ich liebe und vermisse ihn immer.